Aneurysma

Das Hirnarterienaneurysma tritt als cerebrales Aneurysma oder inzidentelles Aneurysma auf.

Bei intracerebralen Aneurysmen handelt es sich um degenerative Gefäßerkrankungen von hirnversorgenden Gefäßen. Dabei kommt es zu einer bläschenförmigen Ausstülpung der Gefäßwand, welche im Laufe der Zeit größer werden und platzen kann. Bei der Ruptur eines intracerebralen Aneurysma tritt Blut ins Gehirn. Eine Subarachnoidalblutung ist die Folge. Dies kann von heftig einschießenden Kopfschmerzen begleitet sein und/oder zum schnellen Tod führen. Zufällige entdeckte, inzidentelle intracerebrale Aneurysmen, verursachen keine Schmerzen.

Ursachen für das Vorhandensein von intracerebralen Aneurysmen: Eine anlagebedingte Gefäßwandschwäche, sowie hämodynamischer Stress (Bluthochdruck) und Gefäßgabelungen sind ursächlich für die Entstehung von intracerebralen Aneurysmen.

Geschlechtsverteilung: Frauen sind häufiger von Aneurysmata betroffen als Männer, das mittlere Alter beträgt ≥ 50 Jahre.

Aneurysma
Aneurysma

Aneurysma der arteria communicans anterior.

Risikofaktoren

Risikofaktoren für die Entwicklung einer intracerebrales Aneurysma sind eine arterielle Hypertonie, das Rauchen, vermehrter Alkoholkonsum und die Einnahme von sympathomimetischen Drogen (zum Beispiel: Kokain). Weiteres zählen das Vorhandensein eines unrupturierten Aneurysma und eine positive Familienanamnese zu den Faktoren welche eine intracerebrales Aneurysma begünstigen.

Diagnose

Es gibt drei bildgebende Standardmethoden zur Diagnose und Nachweis eines cerebralen Aneurysma.

In der CT – Angiographie (Computer Tomograpie Angiographie) wird das zerebrale Gefäßsystem untersucht, eventuelle Aneurysmata können dargestellt werden. Auch der Bezug des Aneurysma zum Trägergefäß sowie die Anatomie der weiterführenden Gefäße können untersucht werden. Mittels computerunterstützter dreidimensionaler Rekonstruktionen kann virtuell die Aneurysmamorphologie (Form und Oberfläche) genau dargestellt werden.

Die Magnetresonanzuntersuchung (MRA) stellt eine sehr gute Untersuchungsmethode dar um Aneurysmen darzustellen und im Verlauf zu kontrollieren. Dabei wird auf Strahlen verzichtet und ein detailliertes Bild von Gefäßen und Gehirn generiert.

Die Digitale Subtraktionsangiographie (DSA) ist eine reelle Bildgebung die Flussverhältnisse festhält. Dabei handelt es sich um eine invasive Untersuchung, die nur bei gezielten Fragestellungen herangezogen wird und mit einem 2tägigen stationären Aufenthalt einhergeht. Zur Verlaufskontrolle von inzidentellen intracerebralen Aneurysmen wird in der Regel keine DSA durgeführt.

Digitale Subtraktionsangiographie eines Aneurysma des vorderen Kreislaufes
Digitale Subtraktionsangiographie eines Aneurysma des vorderen Kreislaufes

Digitale Subtraktionsangiographie eines Aneurysma des vorderen Kreislaufes.

Behandlung

Prinzipiell unterscheidet man bei der Behandlung von intracerebralen Aneurysmen zwei verschiedene Behandlungsmethoden:

1. Die Technik der mikrochirurgischen Aneurysma-Ausschaltung mittels Aneurysma-Clipping
Im Rahmen dieses standardisierten mikrochirugischen Eingriffes, wird eine Kraniotomie durchgeführt. Dabei kann man zur Schädelbasis gelangen, wo sich die großen Hirngefäße befinden. Entlang von anatomischen Furchen, d.h. ohne das Hirngewebe zu schneiden, kann man auch peripherere Gefäße des Gehirns atraumatisch erreichen. Die Anatomie des Aneurysma kann intraoperativ mit dem Operationsmikroskop dargestellt werden. Auch kann der Bezug des Aneurysma zum Trägergefäß studiert werden. Anhand der Aneurysma-Anatomie kann die geeignete Clip-Konfiguration festgelegt werden. Der Aneurysmaclip wird dann im Bereich des Aneurysmahalses unter Erhalt des aneurysmatragenden Gefäßes gesetzt. Auch können bei einem solchen Eingriff neben dem Verschluss des Aneurysmas auch zu- und abführende Gefäße rekonstruiert werden.

2. Endovaskulären Verschluss von Aneurysmen (Coiling)
Beim endovaskulären Verschluss von Aneurysmen (Coiling) werden Aneurysmen von innen, d.h. entlang des Gefäßsystems durch Punktion einer Leistenarterie, verschlossen. Dabei wird über einen Führungskatheter ein Mikrokatheter unter Röntgenaufsicht ins Aneurysma manövriert. An der Spitze des Mikrokatheters werden Platinspiralen (Coils) befestigt. Zeigt sich im Röntgenbild eine korrekte Platzierung der Platinspirale wird diese vom Mikrokatheter gelöst und füllt das Aneurysma von innen aus. Die Therapie des Aneurysma-Coilings ist dann beendet, wenn sich das Aneurysma im Röntgenbild nicht mehr mit Kontrastmittel füllt und eine dichte Packung des Aneurysma mit Coils erreicht ist. Neben dem Coiling stehen in der endovaskulären Versorgung von Aneurysmen weitere Hilfsmittel, wie das Einsetzen von Stents oder die Unterstützung von Ballons zum Aneurysmaverschluß zur Verfügung.

Sowohl die mikrochirurgische als auch die endovaskuläre Versorgung können Vor- und Nachteile haben. Die Auswahl der geeigneten Methode hängt einerseits von der Aneurysmalokalisation und Aneurysmamorphologie, andererseits vom Alter ab.

Verlaufskontrollen

Wurde bei einer Patientin oder bei einem Patienten ein intracerebrales Aneurysma diagnostiziert wird gemäß den Standards der neurochirurgischen Abteilung der Klinik Innsbruck (Tirol Kliniken) eine MRT Untersuchung des Schädels jährlich für 5 Jahre durchgeführt.

Bei bereits gecoilten Aneurysmen wird abhängig zu den Standards der Abteilung für Neuroradiologie der Klinik Innsbruck (Tirol Kliniken) eine MRT Untersuchung durchgeführt.

Bei bereits geclippten intracerebralen Aneurysmen wird gemäß den Standards der neurochirurgischen Abteilung der Klinik Innsbruck (Tirol Kliniken) eine CT oder MRT Untersuchung des Schädels, abhängig von der zugrundeliegenden Fragestellung, durchgeführt.

Leistungen in der Ordination Dr. Unterhofer

Als  Fachärztin für Neurochirurgie und Spezialistin für Aneurysmen biete ich folgende Leistungen an:

  • Eingehende neurologische Untersuchung
  • Diagnosestellung
  • Bildbefundung
  • Aufklärendes Gespräch gemäß den Guidelines der neurovaskulären Fachgesellschaft über die zugrundeliegende Erkrankung, Behandlungsmöglichkeiten, Risikoabschätzung
  • Bei gegebenen Operationsindikationen Vereinbarung von Aufnahmen an der neurochirurgischen Abteilung für Neurochirurgie der Klinik Innsbruck (Tirol Kliniken) zur stationären Aufnahme oder zur stationären invasiven Untersuchungen (keine weiteren ambulante Untersuchungen an der Klinik nötig, Formalitäten werden in der Ordination abgewickelt)
  • Jährliche bildgebende und klinische Verlaufskontrolle bei nicht operationsbedürftigen Aneurysmen (unsererseits eine Veranlassung der Bildgebung. Diese ist sowohl für Kassen-PatientInnen als auch für zusatzversicherte Patientinnen rasch möglich.)
  • Verlaufskontrollen und Aufklärungsgesprächen von Betroffenen und Angehörigen
  • Postoperative Kontrollen mit Behandlung von Muskelverspannungen und Restbeschwerden

Der erste Schritt für eine erfolgreiche Behandlung!

Individuelle Beratung, umfassende Abklärung und Therapie bei
Neurochirurgin Priv. Doz. Dr. Claudia Unterhofer
Ihre Vorteile:
Persönliche Beratung
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