Bandscheibenvorfall an der Lendenwirbelsäule

Die Wirbelsäule besteht aus Wirbelkörpern und Bandscheiben, die sich wie bei einer Leiter vom Hals bis zum Steiß übereinander reihen. Weiters werden die Wirbelkörper (1) und die Bandscheiben (2) durch ein Band (Längsband) festgehalten, das vor und hinter der Wirbelsäule die Bandscheiben und die Wirbelkörper schient.

Bandscheibenvorfall und Lumbago

by Dr. Claudia Unterhofer

Bandscheibenvorfall an der Lendenwirbelsäule
MRT Untersuchung der gesamten Wirbelsäule. Degenerative Veränderungen im Bereich der Halswirbelsäule und der Lendenwirbelsäule.

Die Bandscheibe (2) selbst besteht aus einem weichen, gallertigen Kern der von einem Faserring straff umgeben wird. Die Einheit aus Wirbelkörper-Bandscheibe-Wirbelkörper wird als Bewegungssegment definiert. Bei einem Bandscheibenvorfall tritt Bandscheibengewebe außerhalb der Bandscheibengrenzen heraus. Dabei kommt es zu einem Einriss im Faserring und zu Austritt von Gallertgewebe aus der Bandscheibe.

Bei einer Protrusion (A) ist die Bandscheibe noch intakt, wölbt sich aber über das Bandscheibenniveau hervor.

Bei einem Sequester (B) ist auch das hintere Längsband eingerissen und gallertiges Bandscheibengewebe liegt frei im Spinalkanal.

 

MRT in seitlicher Ansicht mit Protrusionen L4/5 und L5/S1

MRT Untersuchung der Lendenwirbelsäule in axialer Schichtung. Bandscheibenvorfall L5/S1 rechts

MRT in seitlicher Ansicht mit Protrusionen L4/5 und L5/S1

MRT Untersuchung der Lendenwirbelsäule in axialer Schichtung. Bandscheibenvorfall L5/S1 rechts

MRT in seitlicher Ansicht mit Protrusionen L4/5 und L5/S1

MRT in seitlicher Ansicht mit Protrusionen L4/5 und L5/S1

MRT in seitlicher Ansicht mit Protrusionen L4/5 und L5/S1

MRT in seitlicher Ansicht mit Protrusionen L4/5 und L5/S1

Symptome

Bandscheibenvorfälle tun dann weh, wenn das Bandscheibengewebe auf eine Nervenwurzel drückt. Dieser Schmerz strahlt dann vom Kreuz, entlang des Beines aus. Bekannt ist diese Schmerzbild auch als der „Ischias-Schmerz“.

Die Folgen eines solchen Druckes auf die Nervenwurzel können mit Funktionsstörung einhergehen: diese können Gefühlsstörungen, Schmerzen und motorischen Ausfällen des Fußes und/oder Beines und Reflexverlust bedingen.

Weitere Ursachen für einen Nervenschmerz entlang des Beines können auch altersbedingte Verengungen des Wirbelkanales, entzündliche Prozesse oder Tumore sein, die entlang der Wirbelsäule oder der Nervenwurzeln liegen. 

Diagnose

Zur Diagnosestellung werden entweder Computertomographische (CT) Bilder oder Magnetresonanzbilder der Lendenwirbelsäule durchgeführt. Dabei kann der Bandscheibenvorfall genau lokalisiert werden, die Seite der betroffenen Nervenwurzel und das Versorgungsgebiet der Nervenwurzel im Bein können durch die Bildgebung genau erkannt werden.

Zusätzlich können noch Röntgenaufnahme der Lendenwirbelsäule mit und ohne Funktion durchgeführt werden.

Die Myelographie wird in seltenen Fällen zur Darstellung von verdrängten Nervenwurzeln angewandt. Diese invasive Untersuchungsmethode wird bei unklaren Fällen herangezogen und kann nur im Rahmen einer stationären Aufnahme durchgeführt werden. Sie stellt keine Routineuntersuchung dar.

Behandlung

Bei akuten bandscheibenbedingten Beschwerden ist eine eingehende klinische Untersuchung von großer Bedeutung. Durch die Ergebnisse der klinischen Untersuchung und zusammen mit den bildgebenden Befunden wird die Behandlung indiziert.

Stehen die Schmerzen im Vordergrund wird ein Stufenschema zur Schmerztherapie eingeleitet. Meist beginnend mit oralen Schmerzmitteln und Medikamenten zur Muskelentspannung. Bei Weiterbestehen der Beschwerden wird eine Infusionstherapie empfohlen. Sollte auch die Infusionstherapie zu keiner Beschwerdefreiheit führen, und stimmen radiologischer Befund und Symptome überein, ist eine Operation der nächste Schritt.

Sobald sich die Schmerzen verbessern sind konservative Therapien indiziert: manualmedizinische Behandlungen, Schröpfen und Taping. Zusätzlich sollten gezielte Heimübungen und Techniken zur Alltagsbewältigung demonstriert werden.

Stehen jedoch der Kraftverlust des Beines und/oder eine Blasen-Mastdarmstörung im Vordergrund und die stark verkürzte Gehstrecke und stimmen radiologischer Befund und Symptome überein, ist eine Operation meist unausweichlich.

Als Operationstechnik hat die mikrochirurgische Technik in Vollnarkose einen hohen Stellenwert. Endoskopische Bandscheibenoperationen kommen nur bei ausgewählten PatientInnen in Betracht.

Verlauf

Der stationäre Aufenthalt beträgt abhängig von der Schwere der zugrundeliegenden Pathologie bei Bandscheibenvorfällen und Spinalkanalstenose meist 4 Tage. Der Krankenstand 4-6 Wochen. Im Krankenstand sollte die Patientin/der Patient viel gehen und liegen und wenig sitzen und stehen. Das Heben und Tragen von schweren Lasten ist in dieser Zeit nicht angebracht.

Leistungen in der Ordination Dr. Unterhofer

In unserer Ordination wird nach einem Anamnesegespräch eine genaue neurologische Untersuchung vorgenommen. Im Anschluss werden vorhandene Bilder gesichtet. Sollte die vorhandene Bildgebung unvollständig sein oder sollten noch keine Bilder vorhanden sein, wird unsererseits eine Bildgebung veranlasst. Diese ist sowohl für Kassen-PatientInnen als auch für zusatzversicherte Patientinnen rasch möglich.

Sollte eine Operation eine sinnvolle Behandlungsalternative darstellen, wird unsererseits die stationäre Aufnahme am Wirbelsäulenzentrum im Sanatorium Kettenbrücke in Innsbruck geplant und organisiert. Eine weitere ambulante Untersuchung wäre dann nicht mehr notwendig. Die Patientinnen könnten direkt zur geplanten Aufnahmezeit zur Aufnahme erscheinen.

Sollte hingegen eine nicht-operative Therapie, die Therapie der Wahl darstellen, werden konservative Techniken und Übungen in meiner Praxis angeboten. Auch die Infusionstherapie kann ambulant in unserer Ordination durchgeführt werden. Heimübungen können demonstriert werden.

Postoperative Nachuntersuchungen und Nahtentfernungen können in der Ordination durchgeführt werden. Je nach durchgeführter Operationstechnik mit Röntgenkontrolle.

Konservative Nachbehandlung bei noch bestehendem Muskelverspannungen können durchgeführt werden.

 

Der erste Schritt für eine erfolgreiche Behandlung!

Individuelle Beratung, umfassende Abklärung und Therapie bei
Neurochirurgin Priv. Doz. Dr. Claudia Unterhofer
Ihre Vorteile:
Persönliche Beratung
Direkte Terminvergabe am Wirbelsäulenzentrum im Sanatorium Kettenbrücke in Innsbruck!